Günstig krankenversichert sein
In Deutschland muss jeder Einwohner krankenversichert sein – so will es das Gesetz. Die meisten Menschen sind Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse; eine große Anzahl hat sich privat krankenversichert. Krankenversicherungen sind nicht billig, denn die Kosten für Behandlung, Medikamente und andere medizinische Maßnahmen kosten viel Geld, das die Krankenkassen und Krankenversicherungen bezahlen müssen. Für Versicherte liegt das Geld nicht auf der Straße, sie müssen jeden Cent hart erarbeiten. Es ist deshalb nur verständlich, dass sich Versicherte auf die Suche nach der billigsten Krankenkassen oder privaten Krankenversicherung machen. Wir machten uns auch auf die Suche nach der billigsten gesetzlichen Krankenkasse und der günstigsten privaten Krankenversicherung.
Die Suche gestaltet sich meist zeitraubend und problematisch – es sei denn, die einschlägigen Websites für Versicherungsvergleich werden zu Rate gezogen. Dort werden alle gesetzlichen Krankenkassen und private Krankenversicherungen aufgelistet. Allerdings ist nicht immer die billigste Krankenkasse oder private Krankenversicherung die beste Option. Es kommt auch darauf an, was für Ansprüche der Versicherte an seine neue Krankenversicherung stellt.
Gesetzliche Krankenkassen
Üblicherweise sind die betriebseigenen Krankenkassen die günstigsten, allerdings fusionieren einige BKKs. Damit ist es uns nicht möglich die Beiträge für 2020 zu ermitteln. Des Weiteren sind manche BKKs nur betriebsintern, andere auf bestimmte Bundesländer engagiert. Wir beschränken uns auf die Betriebskrankenkassen die bundesweit verfügbar sind.
Der Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen wird von der Bundesregierung bestimmt. Aktuell liegt dieser bei 14,6 %. Eine große Anzahl der Krankenkassen erheben Zusatzbeiträge, die prozentual zum gesetzlich festgelegten Beitragssatz hinzugerechnet werden müssen. Daneben sind auch die Zusatzleistungen zu berücksichtigen, die bei jeder Krankenkasse anders sind.
Nach der Aufstellung der Krankenkassenzentrale ist die HKK – Handelskrankenkasse mit insgesamt 14,99 % die günstigste gesetzliche Krankenkasse, die bundesweit engagiert ist. Ebenfalls günstig ist die BKK firmus mit einem Beitrag von 15,04 %. Die Novitas BKK, die ebenfalls bundesweit arbeitet ist mit 16,14 % die teuerste gesetzliche Krankenkasse, dicht gefolgt von der DAK, die einen Beitrag von 16,10 % fordert. Bei der Mehrzahl der gesetzlichen Krankenkassen liegt der Beitrag zwischen 15,50 % und 15,90 %
Schauen wir uns die HKK etwas genauer an. Den vom Gesetzgeber bestimmten Leistungskatalog müssen alle gesetzlichen Krankenkassen einhalten. Die HKK bietet neben einem Bonusprogramm eine Reihe zusätzlicher Leistungen an. Dazu gehört die Kostenerstattung für Naturarzneimittel bis zu einem Betrag von 100 € jährlich, die Übernahme der Kosten für vier Behandlungen bei Osteopathie, Hautkrebsscreening bereits am 18 Jahren sowie zusätzliche Leistungen bei Schwangerschaft. Auch die künstliche Befruchtung wird bezuschusst sowie Gesundheitskurse, die sowohl vor Ort als auch Online stattfinden.
Für den Vergleich haben wir uns für die Knappschaft entschieden, deren Beitrag bei 15,70 % liegt. Neben dem gesetzlichen Leistungskatalog beteiligt sich die Knappschaft an den Kosten für alternative Heilmethoden und der Osteopathie mit 150 € jährlich. Auch die Kosten für Reiseschutzimpfungen, weitergehende Leistungen bei Schwangerschaft sind in den Zusatzleistungen enthalten. Daneben bietet die Knappschaft ein Bonusprogramm, bei dem Erwachsene bis 255 €, Kinder und Jugendliche bis zu 500 € erhalten können. Weitere Angebote sind Wahltarife und auf den Versicherten zugeschnittene Zusatzversicherungen.
Erwähnenswert ist jedoch, dass die Familienmitglieder, Ehepartner und Kinder kostenlos beim Versicherten mitversichert sind. Dies ist bei allen gesetzlichen Krankenkassen der Fall.
Welche ist die billigste gesetzliche Krankenkasse in 2020?
Die billigste gesetzliche Krankenkasse ist die AOK Sachsen-Anhalt, die jedoch ausschließlich in diesem Bundesland tätig ist. Andere AOKs haben höhere Beitragssätze.
Nach unserer Auffassung ist die HKK – Handelskrankenkasse die billigste Krankenkasse, die bundesweit tätig ist. Wir haben diese nicht nur nach dem aktuellen Beitragssatz ausgewählt, sondern auch aufgrund der Zusatzleistungen.
Private Krankenversicherungen
Während sich die Höhe der in Geld gerechneten Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen nach dem Einkommen richten werden die Beiträge bei der privaten Krankenversicherung nach Alter, Gesundheitszustand, Vorerkrankungen, ausgewählter Tarif und gewünschte Zusatzbausteine berechnet. Allerdings ist der Zugang zur privaten Krankenversicherung nicht für alle offen! Nur wer ein Jahresgehalt von 62.550 € hat oder zu den Selbständigen, Beamten und Studenten gehört kann den Wechsel zur PKV vollziehen.
Zu Berücksichtigen ist ferner, dass bei der privaten Krankenversicherung im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse die Familienmitglieder nicht kostenfrei mitversichert sind. Dies bedeutet, für den Ehepartner und jedes einzelne Kind muss eine separate Krankenversicherung abgeschlossen werden. Für Familienväter kann das viel Geld kosten.
Zu den wichtigsten Leistungen der PKV gehören die Kostenübernahme der ärztlichen Behandlung, von Zahnersatzleistungen und Zahnbehandlungskosten sowie die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, Hilfsmittel und Transportkosten zum Krankenhaus. Auch die Unterbringung im Zweibettzimmer beim stationären Aufenthalt in einer Klinik und Behandlung vom Chefarzt gehören zu den wichtigsten Leistungen.
Auf Wunsch der Versicherten übernimmt die PKV auch die Kosten für stationäre und ambulante Heilbehandlungen, für Heilpraktiker und Massagen. Weitere Leistungen sind Übernahme der Kosten für Operationen, Kur, teure Medikamente und Krankenhaustagegeld beispielsweise für Kinderbetreuung und Arbeitsunfähigkeit.
Bei einem 38-jährigen Mann, der sich für den Komforttarif der PKV entschieden hat ist die Hanse Merkur die Krankenversicherung mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Der Beitrag beläuft sich auf 523,34 € monatlich bei einer Selbstbeteiligung von 1.000 € jährlich. Bei einem 20-jährigen Studenten beläuft sich monatliche Beitrag für den Basistarif auf 100,84 € bei einer Selbstbeteiligung von 500 €.
Die ARAG verlangt für den gleichen Tarif und einer Selbstbeteiligung von 300 € jährlich einen Beitrag von 675,66 €. Für Studenten konnte bei der ARAG leider kein Tarif gefunden werden.
Das sind die beiden günstigsten privaten Krankenversicherungen. Zu beachten ist allerdings, dass das Eintrittsalter, der Gesundheitszustand und Vorerkrankungen große Bedeutungen für die Kalkulation des Beitrags haben.
Welche sind die billigsten privaten Krankenversicherungen in 2020?
Beim Komforttarif ist die HanseMerkur die günstigste private Krankenversicherung. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die privaten Krankenversicherungen viele verschiedene Tarife anbieten. Alle Tarife können Versicherte mit Mehrleistungen auffüllen und ihre Versicherung so zu einer individuellen Absicherung im Krankheitsfall gestalten.
Nach unserer Auffassung gehören sowohl die HanseMerkur als auch die ARAG mit dem Komforttarif zu den günstigsten privaten Krankenversicherungen. Wer wenig zum Arzt geht und über einen guten Gesundheitszustand verfügt für den ist die HanseMerkur die optimale Krankenversicherung. Allerdings ist Selbstbeteiligung relativ hoch.
Die ARAG bietet sich aufgrund der geringen Selbstbeteiligung an, die den höheren Beitrag gerechtfertigt. Die Selbstbeteiligung in Höhe von 300 € jährlich bedeutet, dass man monatlich etwa 25 € zurücklegen muss, was immer machbar ist.
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