• Läuft es bei der privaten Krankenversicherung, kurz PKV, wirtschaftlich gut und gibt es Überschüsse, können die Versicherungsnehmer einen Teil ihrer Beiträge zurückerhalten.
  • Für die Beitragsrückerstattung dürfen die Versicherten etwa 1 Jahr keine Rechnungen bei ihrer PKV einreichen.
  • Die Höhe der Beitragsrückerstattungen hängt von der Versicherung ab. Bis zu 50 % des Jahresbeitrages sind möglich.
  • Werden hohe Rückerstattungen erwartet, so lohnt es sich, kleine Arztrechnungen selber zu tragen.

Beiträge zurückbekommen in der PKV

Erzielt das Versicherungsunternehmen Überschüsse, werden bei der privaten Krankenversicherung die Beiträge zurückerstattet. Die Überschüsse in einer RfB- Rückstellung für Beitragsentlastungen gesammelt. Mit den erwirtschafteten Summen verbessern die Versicherungen ihr Angebot. Beiträge können angepasst und Leistungen aufgewertet werden. Ebenso ist es möglich, einen Teilbetrag auszuzahlen.

Beitragsrückerstattung: Voraussetzungen

Für die Rückerstattung dürfen die Versicherten mindestens 12 Monate bei der privaten Krankenversicherung keine Rechnungen eingereicht haben. Eine Ausnahme können Rechnungen für Vorsorgeuntersuchungen sein. Es darf ebenso keine Beitragsrückstände geben.

Wie kann die Beitragsrückerstattung aussehen

Es gibt zwei Arten: Die erfolgsabhängige und die erfolgsunabhängige Rückerstattung. Im Vertrag des PKV-Tarifes ist die Form festgelegt.

Private Krankenversicherung und die Nettoverzinsung

Die Verzinsung, die eine Versicherung in einem Geschäftsjahr durch seine Geldanlagen nach Abrechnung der Anlagekosten übrig hat, heißt Nettoverzinsung. Gibt es ein gutes Zinsergebnis, müssen die Versicherten der privaten Krankenversicherung einen niedrigeren Beitrag zahlen.

Wie viel zahlt die PKV zurück?

Je nach privater Krankenversicherung fällt die Höhe der Beitragsrückerstattung verschieden hoch aus. Sie wird jedes Jahr neu bestimmt. Versicherte können bei einer guten Lage 6 Monatsbeiträge zurückerhalten. In einem weniger guten Jahr können es nur 2 Monatsbeiträge sein. Andere Versicherte legen ihre Auszahlung auch in Prozenten fest. Außerdem ist es machbar, die Tarife so zu koppeln, dass nur einige Bausteine der PKV zum Teil zurückerstattet werden. Die Rückerstattung erfolgt so oder so immer für das vergangene Jahr.

Im besagten Beispiel bekommt der Versicherte eine Rückerstattung von 3 Monatsbeiträgen. Dies ist nur eine Richtlinie. Wie gesagt sind die Regelungen und das Versicherungsunternehmen für eine genaue Berechnung entscheidend.

Mehr Beitragsrückerstattungen mit den Jahren ohne Rechnungen

Oft steigt bei der PKV der Anteil der Rückerstattungen mit den Jahren, in denen keine Rechnung eingereicht wird. Die Steigerung liegt bei 5 % jährlich. Als Höchstprozentsatz bekommen die Versicherten 50 % der eingezahlten Beiträge wieder.

Hier ein Beispiel: Ein Kunde zahlt monatlich 500 € ein, also jährlich 6.000 €.

  • Im 1. Jahr erhält er 15 % seines Jahresbeitrages, also 900 € zurück.
  • Im 2. Jahr erhält er 20 % seines Jahresbeitrages, also 1.200 € zurück.
  • Danach in dem Jahr sind es 25 % seines Jahresbeitrages, also 1.500 €.
  • Im 4. Jahr wären es bei 30 % seines Jahresbeitrages als 1.800 €.

Beitragsrückerstattung beantragen

Wer in dem Versicherungsjahr zum Arzt geht, kann die Kosten einfach selber tragen. Falls das nicht geht, dann gilt für den Versicherer der Tag, an dem die Behandlung oder der Medikamentenkauf passiert ist. Bei Behandlungen, die mehr wie 2 Jahre lang dauern, können die Rechnungen markiert werden, welche nicht erstattet werden sollen.

Einmal im Jahr meldet sich dann die PKV bei den Versicherten. Sie schickt einen Bescheid, ob und in welchem Ausmaß es eine Beitragsrückerstattung gibt.

Zum Schluss wird die Rückerstattung auf das Konto der Versicherten überwiesen.

Beiträge zurück bei Kündigung?

Mit der Kündigung des PKV-Tarifes oder dem Wechsel des Versicherungsunternehmens geht der Anspruch auf die mögliche Beitragsrückerstattung verloren. Denn es handelt sich nicht um eine garantierte Leistung. Die Beitragsrückerstattung hat sich mit der Kündigung erledigt. Wird die PKV gewechselt, wird das neue erstattungsfreie Jahr von vorn begonnen.

Fazit:

Reichen private Versicherte 1 Jahr keine Rechnungen ein, kann es eine Beitragsrückerstattung geben. Kleine Rechnungen selber zu zahlen, kann sich damit lohnen.