Jedes Jahr entscheidet die Bundesregierung darüber, wer von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln darf. Für 2021 liegt die Versicherungspflichtgrenze bei monatlich 5,362,50 Euro, jährlich bei 64.350 Euro. Arbeitnehmer, die ein Gehalt beziehen, das über der Versicherungspflichtgrenze liegt, haben die Chance in die private Krankenversicherung zu wechseln. Die Versicherungspflichtgrenze wird gerne mit der Beitragsbemessungsgrenze verwechselt, dabei geht hier um zwei unterschiedlichen Themen. Die Versicherungspflichtgrenze ist entscheidend, ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung möglich ist. Die Beitragsmessungsgrenze entscheidet bei den gesetzlichen Krankenkassen über die Beitragshöhe, welche die Beiträge nur für Einkommen bis zu dieser Grenze berechnen darf.
Nicht an die Versicherungspflichtgrenze gebunden sind Selbständige, Freiberufler und Beamte. Sie haben immer die Möglichkeit der PKV beizutreten. Studenten, Hausfrauen und Hausmännern sowie Personen ohne Einkommen steht diese Möglichkeit ebenfalls zu.
Beiträge der privaten Krankenversicherer
Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird die Höhe des Beitrags von der Bundesregierung bestimmt. Sie haben allerdings die Möglichkeit von ihren Mitgliedern Zusatzbeiträge zu fordern. Für 2021 ist davon auszugehen, dass die Zusatzbeiträge erhöht werden.
Bei den privaten Krankenversicheren werden die Beiträge von den Gesellschaften jährlich neu kalkuliert und entsprechend erhöht. Für 2021 ist von einer durchschnittlichen Beitragserhöhung von acht Prozent auszugehen. Beitragserhöhungen gehören nun einmal zum kaufmännischen Alltag und sollten kein Grund für einen Anbieterwechsel sein. Man muss immer das Ganze (Leistungen und Beitrag) sehen!
Jedes Jahr passen die privaten Krankenversicherungen ihre Beiträge an – mal wird es teurer, mal günstiger. Im Jahr 2021 erhöhen verschiedene Anbieter die Prämien für die Vollversicherung.
Beitragsanpassung Beiträge PKV 2021
Die Beiträge für einige PKV-Tarife steigen zwischen einem Prozent und 40 %. Das ist eine große Spanne, deshalb ist es wichtig vor Vertragsabschluss die verschiedenen Gesellschaften unter die Lupe zu nehmen. Mit dem Krankenversicherungsvergleich ist es möglich, das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Anbieter zu ermitteln. Der Versicherungsvergleich ermöglicht es auch den passenden, auf den Interessenten individuell ausgestatteten Tarif zu finden.
Krankenversicherungsvergleich 2021
Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung basieren auf die Prämie für den gewählten Tarif, den Bausteinen, die dazu gebucht werden sowie auf eventuelle Risikozuschläge. Letztere kommen hinzu, wenn der Interessent bereits Vorerkrankungen hat und der Anbieter davon ausgehen muss, dass er für die Erkrankungen nachfolgende Arztkosten sowie die Kosten für Medikamente, Krankengymnastik und andere Therapien übernehmen muss. Daneben werden auch die Altersrückstellungen in den monatlichen Beitrag einkalkuliert.
Einen Vergleich der Tarife in Euro und Cent ist nicht möglich, da die private Krankenversicherung individuell auf den Versicherten ausgerichtet ist. Wir können hier nur die aktuellen Beitragserhöhungen einzelner Tarife von verschiedenen Gesellschaften in einer Liste darstellen. Die Daten beziehen sich auf das Neugeschäft der UNISEX-Verträge und sind ohne Gewähr für die Aktualität und Vollständigkeit.
Anbieter Tarif Selbstbeteiligung Beitragserhöhung 2021
- Allianz AMP100U ohne 7 %
AMP90U 10 % keine
- Alte Oldenburger A 118 1.100 Euro 16-18 %
A112 750 Euro 2-4 %
- AXA Vital 300U 300 Euro keine
EL Bonus-U 360 Euro 4-7 %
- Continentale SP1 2-5 %
Economy-U fallweise keine
- Generali GesundSmart 1.000 Euro 5-6 %
- Hallesche KV Primo Bonus Z 360 Euro keine
NK 2 600 Euro 5-8 %
- Inter QualiMed Basis
600 U 600 Euro keine
QualiMed Premium
300 U 300 Euro 7-11 %
- Münchner Verein 891 Royal 10 % keine
730 Exzellent 10-11 %
- Nürnberger TOP6 600 Euro keine
S2 5-12 %
- Signal Iduna Esprit X 900 Euro keine
Komfort 1 480 Euro 12-13 %
- UniVersa uni-A 620 620 Euro 6-21 %
uni-A 1360 1.360 Euro 9-12 %
- Württembergische ESU 900 900 Euro 12-15 %
ESU 300 300 Euro 6-10 %
Wie man unschwer erkennen kann werden die Beiträge zur privaten Krankenversicherung bei einigen Tarifen merklich erhöht, bei anderen bleiben sie konstant. Es gibt auch Tarife, die günstiger werden. Die DKV gibt ihren Versicherten eine Beitragsgarantie bis 31. März 2021, die Mehrzahl der privaten Krankenversicherer vergeben Beitragsgarantien bis 31. Dezember 2021. Die Beitragsgarantien beziehen sich oft nur auf einen oder mehrere Tarife.
Was tun, wenn sich der Beitrag erhöht?
Wenn sich der Beitrag drastisch erhöht kann der Versicherte einen Fachanwalt für Versicherungsrecht zu Rate ziehen um zu prüfen, ob die Beitragsanpassung rechtens ist. Ist der Beitrag moderat erhöht sollte der Versicherte mit seinem Anbieter sprechen um einige, nicht mehr benötigte Bausteine aus dem Versicherungsschutz zu nehmen und damit die monatlichen Prämien günstiger zu gestalten. Der Versicherte hat auch die Möglichkeit den Tarif bei seinem Anbieter zu wechseln, um die Höhe der Prämie zu reduzieren. Auch ein Wechsel in den Basistarif ist möglich. Ein Wechsel des Anbieters sollte als allerletzte Option in Betracht gezogen werden. Bei einem Anbieterwechsel werden nicht alle oder gar keine Rücklagen übertragen. Daher macht ein Anbieterwechsel grundsätzlich wenig Sinn, insbesondere nicht, wenn der Versicherte nicht mehr ganz jung ist.
Für Versicherte unter 55 Jahre alt ist hat noch unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Dazu ist es notwendig das Einkommen vorübergehend zu reduzieren, damit es unterhalb der Versicherungspflicht liegt. Wird der Versicherte arbeitslos kann ein Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse erfolgen, wenn die Arbeitslosigkeit mindestens einen Monat andauert. Wer älter als 55 Jahre ist hat kaum eine Chance für die Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse. Eine Möglichkeit für die Rückkehr ist, wenn der Versicherte mindestens einen Tag in den letzten fünf Jahren gesetzlich versichert war. Wenn der Versicherte allerdings mehr als die Hälfte der Zeit von der Versicherungspflicht befreit und damit in der PKV versichert, muss er mindestens 18 Monate in den letzten fünf Jahren pflichtversichert bei der GKV gewesen sein.
Die Chancen von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln sind sehr gering.
Fazit
Für junge Menschen ist die private Krankenversicherung optimal, weil die Beiträge sehr günstig sind. Je älter der Interessent ist, desto höher ist der Beitrag für eine Kranken-Vollversicherung. Die aktuellen Beiträge der einzelnen Versicherungsgesellschaften sind noch nicht öffentlich, sobald wir die Zahlen haben, geben wir Ihnen diese in Form einer Liste bekannt. Es ist in jedem Fall von großer Bedeutung vor einem Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung zur privaten Krankenversicherung den Versicherungsvergleich durchzuführen, damit Sie die günstigste Krankenversicherung erhalten, die Tarife im Angebot hat, die individuell auf Sie und Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!
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