In der Mai-Ausgabe 2015 der Zeitschrift „Finanztest“ ist ein Test der Stiftung Warentest nachzulesen in dem 107 private Krankenversicherungstarife nach ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis beurteilt wurden. Hier erhielten manche Angebote sogar das Prädikat „mangelhaft“.

Stiftung Warentest PKV

Finanztest

Laut „Finanztest“ sind die Tarife der privaten Anbieter übersichtlicher als noch vor wenigen Jahren und bieten ihren Versicherten mehr Leistungen als die gesetzlichen Krankenkassen. Als Manko wurde aber festgestellt, dass sie auch sehr teuer sind.  Wer eine günstige Krankenversicherung sucht, kann nicht unbedingt auf einen privaten Anbieter setzen. Mit einer privaten Krankenversicherung können laut „Finanztest“-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen lediglich Beamte sparen.  Selbstständige und gut verdienende Angestellte können nur sparen, wenn sie sich auch die oftmals dreimal so hohen Beiträge im Rentenalter erlauben können. Im Gesamtergebnis ließ sich aber festhalten, dass die Angebote der privaten Versicherungen durchaus das Prädikat „ordentlich“ bis „gut“ im Durchschnitt erhielten.

Tarifvergleich der PKV

Im Detail bedeutet das, dass von den 107 getesteten Tarifen 5 ein „sehr gutes“, 29 ein „gutes“ und 8 ein „mangelhaftes“ Preis-Leistungs-Verhältnis aufwiesen. Trotz gleichem Leistungsumfang und –niveau wiesen die unterschiedlichen Anbieter erhebliche Beitragsunterschiede auf.  Als Beispiele zur Berechnung der Prämien wurden ein 35-jähriges selbstständiges Modell und ein ebenso alter Angestellter fiktiv angegeben.  Ein Anbieter mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis bot dem Modell eine monatliche Prämie von € 395,- mit € 900,- Selbstbeteiligung. Ein mangelhaftes Angebot verlangte im Monat € 728,- mit € 960,- Selbstbeteiligung. Für den Angestellten lag die monatliche Beitragshöhe bei € 441,- und 600,- Euro Selbstbeteiligung bzw. bei € 804,- im Monat und 320 Euro SB.

GKV

Allen Angeboten war gemein, dass sie ihren Kunden deutlich höhere Absicherungen boten als die gesetzlichen Krankenversicherungen. Des Weiteren hat der Test gezeigt, dass die privaten Anbieter ihre Angebote intensiv saniert haben. Das Leistungsspektrum beinhaltet nun auch Psychotherapien, ambulante Kuren, häusliche Krankenpflege und Hilfsmittel wie z.B. Hörgeräte, so Tenhagen. Auch die Sterbebegleitung für unheilbar Kranke sei nun Bestandteil der Tarife.
Trotz dessen, sollte der Wechsel stets gut überlegt sein, da es sich hierbei im Grunde um eine Entscheidung fürs Leben handelt. Ein weiterer Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse ist schwierig und häufig sogar vollkommen ausgeschlossen.

Fazit

Als Fazit halten die Tester fest, dass eine private Krankenversicherung nur für Beamte uneingeschränkt empfehlenswert ist. Angestellte und Selbstständige sollten einen Wechsel in die private Krankenversicherung nur in Betracht ziehen, wenn sie vermögend sind oder die Möglichkeit haben die im Rentenalter dreimal so hohen Beträge anzusparen.
Des Weiteren ist zu beachten, dass in eine vermeintlich günstige Krankenversicherung bei einem privaten Anbieter für jedes Familienmitglied eigene Beiträge erhebt. Eine kostenfreie Familienversicherung wie bei einer gesetzlichen Krankenversicherung existiert nicht und kann so eine Belastung von mehreren hundert Euro im Monat bedeuten.

 

Quelle:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/stiftung-warentest-private-krankenversicherung-teils-zu-teuer-a-964441.html